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Auf den Spuren jugendlicher Erinnerungen

Mit dem gleichen Lächeln wie vor 12 Jahren, empfängt uns Tricia Mitte November in Perth. Sie scheint kaum gealtert, sie ist immer noch genau gleich “busy” und sprüht voller Energie. Die Tage in Perth sind für mich eine kleine Zeitreise. Bei genauerem Hinsehen hat sich seit meinem Sprachaufenthalt doch einiges verändert. Die Stadt hat sich entwickelt, ist grösser und moderner geworden. Auch die beiden Jungs von damals, Charles und Elliot, haben sich verändert und sind inzwischen jungen Männer, die ihre eigenen Wege gehen. Doch die Chemie stimmt nach wie vor. Wir fühlen uns sofort wie zu Hause und geniessen die 10 Tage in vollen Zügen.

 

Doch wir wären nicht wir, hätten wir die Zeit nicht für neue Abenteuer genutzt und so haben wir uns für die australische Sportart schlechthin entschieden: Das Surfen. Elegant auf den Wellen in den Sonnenuntergang reiten; das war der Plan - die Realität sah leider etwas anders aus: Mit dem Surfboard den flachen Strand rauslaufen, dabei den wuchtigen Wellen standhalten, die immer dann kommen, wenn man gerade in einer Senke steht und nur noch der Kopf knapp übers Wasser hinausragt. Mühsam wieder auf die Beine kommen, um sich dann im Gewirr des Sicherungsseils des Surfboards zu verheddern. Weiterlaufen, immer gegen die unglaubliche Kraft des Wassers. Am richtigen Punkt das riesige Brett drehen und dabei darauf achten, dass es ja nicht zwischen einem und die Wellen gerät. Ist wirklich nicht zu empfehlen, spreche aus Erfahrung… Ist man dann endlich in der richtigen Position, muss man auf die passende Welle warten. Die kleinen sind zu lasch, die noch nicht gebrochenen für Anfänger zu schwierig. Dann auf das Brett liegen, paddeln und in der richtigen Millisekunde aufstehen; auch hier elegant, versteht sich. Wer schon einmal Burpees gemacht hat, kann sich in etwa vorstellen, wie es aussehen sollte. Für alle anderen: Man sollte idealerweise aus der liegenden Position direkt auf die Füsse springen, die natürlich schon in der richtigen Position auf dem Brett stehen, um dann perfekt ausbalanciert und erhobenen Hauptes Richtung Strand zu surfen. Ich sags mal so: Einer war talentiert, die Andere eher weniger. Ich hievte mich (nach 2 Brettwechseln nutzte ich nun das absolute Dummie-Anfänger-Brett) Mal für Mal ungelenk aber siegesentschlossen auf das Brett. Von 20 Versuchen war einer halbwegs erfolgreich, bei den übrigen landete ich entweder kopfüber oder rücklings im Wasser, flog im hohen Bogen durch die Luft und schluckte gefühlt 20 Liter Salzwasser…  Total entkräftet und ausgelaugt schleppte ich mich dann wieder über den Strand zur Surfschule, wobei der starke Wind das Brett immer wieder als Angriffsfläche nutzte, um mir auch die letzten Meter zur Hölle …. äh ich meine zur sportlichen Herausforderung zu machen. 

 

Wir haben es inzwischen zweimal versucht, für ein drittes Mal haben wir leider, leider bisher noch keine Zeit gefunden. Es gibt halt immer so viel zu erledigen… Sightseeing, Shoppen, Blog schreiben, Essen besorgen, Wäsche waschen… 

 

Was wir sonst noch alles in Perth erlebt haben, erfährst du in der unterstehenden Galerie. 

Inspirierende Gespräche unterschiedlicher Natur

Ende November zog es uns dann weiter in den Süden. In Adelaide mieteten wir erneut ein Auto und fuhren auf der Great Ocean Road Richtung Melbourne. Dabei lernten wir (zum Glück nur in der Theorie), wie man sich vor angreifenden Emus schützt* und wir hörten zum ersten Mal das gefürchige Grunzen der sonst so süssen Koalabären. Jochen liess sich davon auch gleich inspirieren und übte sich selbst in der grunzenden Kommunikation, um dann mit den Bären erfolgreich Kontakt aufzunehmen. Vielleicht hat es auch darum so schnell geklappt, weil er mehr als genug  Zeit zum Üben hatte. Ich habe mich nämlich in die wundervollen Farnbäume, die riesigen Eukalyptusbäume und die märchenhaften Wälder verliebt und entsprechend die Kamera heiss laufen lassen. Erst das Versagen der Akkus und die vollen Speicherkarten haben mich dazu bewogen, weiterzureisen (was Jochen seeeehr schade fand). Natürlich bestaunten wir unterwegs auch den bekanntesten Teil der Strasse, die Klippenlandschaft rund um die 12 Apostels. Via Melbourne ging es dann weiter nach Sydney, wo uns ein weiteres Highlight erwartete. Seraina ist aus der kalten Schweiz angereist, um mit uns ein paar Tage zu verbringen, bevor sie nun selbst auf Abenteuermission durch Australien zieht. Wir haben die erlebnisreichen Tage, die tiefgreifenden Gespräche und die gemeinsamen Essen sehr genossen. Es war eine wunderbare Zeit. Vielen Dank Seraina (auch für die Schoggi und die Elmex-Zahnpasta ;-)). 

 

*Man steht aufrecht vor dem auf einem zurennenden Emu hin und streckt die Hände mit den Handflächen nach vorne in die Luft. Der Emu hält einem dann für einen noch grösseren Emu als sich selbst, bekommt Angst und lässt von einem ab. So zumindest die Theorie….

 

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