Wir haben auf unserer Reise schon viele magische Momente erlebt. Meist sind es die kleinen, scheinbar unspektakulären Momente, die weder mit der Kamera eingefangen noch so richtig in Worte gefasst werden können.
So ein Moment, erlebten wir auch in Neuseeland. Nach Einbruch der Dunkelheit pilgerten wir eines Abends zu einem kleinen Bach in der Nähe unseres Campings und spazierten in totaler Finsternis durch eine dunkle Gasse mit steilen Erdwänden. Sobald sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erfasste und überwältigte uns auch schon die Magie dieses Ortes. Um uns herum leuchteten tausende Glühwürmchen um die Wette. So viele, dass wir unseren Augen kaum trauen wollten. Wir waren zuvor schon in einer bekannten Höhle und haben auch auf einem Camping auf der Südinsel Glühwürmchen gesehen. Im Vergleich zu dem, was uns hier an diesem versteckten Ort geboten wurde, war das aber alles kalter Kaffee. Tausende blaugrüner Punkte erhellten die Gasse, fast so, als wäre die Weihnachtsbeleuchtung ausser Kontrolle geraten. Und das alles gratis und fast für uns alleine. Ich muss zugeben, es lässt mich als Fotografin jeweils fast verzweifeln, wenn ich merke, dass ich die Schönheit eines Ortes nicht aufs Bild bringe. Doch wahrscheinlich ist es genau dieses Unfassbare, was den Moment so einmalig und magisch macht.
Spiel mit den Emotionen
Pssst, ich muss noch ein weiteres Geständnis loswerden. Hier in Neuseeland kommt man nicht an Herr der Ringe vorbei. Meine Begeisterung für die Filme hielt sich aber bisher in Grenzen, bin ich doch jedes Mal eingeschlafen im Kino, bei den episch langwe... ich meine langen Schlachten. Aber irgendwie hat es mich doch fasziniert, immer wieder an Drehorten vorbei zu kommen und mich in dieser gewaltigen Kulisse zu bewegen. Ein Besuch in Hobbiton durfte darum nicht fehlen. Es ist nämlich möglich, das ehemalige Filmset vom Auenland, also das Zuhause von Frodo, Bilbo und Co, geführt zu besuchen.
Bereits im Bus wird man von Sir Peter Jackson (Regisseur der Filme) begrüsst und mit mitreisender und emotionsgeladener Musik in den Film versetzt. Mit feuchten Augen und erwartungsvoller Vorfreude stiegen wir also aus und machten uns auf den Weg durch Hobbiton. Und trotz Massenabfertigung (alle 10-20 Minuten startet ein Car) war es wirklich grossartig. Die kleinen Hobbithäuschen fügen sich perfekt in die malerische Umgebung, die Perfektion von Sir Peter Jackson ist allgegenwärtig (man betrachte nur den künstlichen Baum mit Blättern aus Fieberglas, die aufgrund des falschen Farbtons kurz vor Drehbeginn nochmal alle von Hand neu angemalt werden mussten) und auch das gekühlte Cider im Green Dragon schmeckt besser, als irgendwo sonst. Entlassen wird man übrigens wieder mit derselben emotionalen Filmmusik wie am Anfang. Und so wird es wohl kaum jemanden geben, der nach dem Besuch nicht mit dem Herr-der-Ringe-Virus infiziert ist. Uns jedenfalls hats voll erwischt.
Olfaktorische Reizüberflutung
Ausgerüstet mit Helm und Gasmaske machten wir uns einen anderen Tag auf, um die aktive Vulkaninsel „White Island“ zu besuchen. Ja, wir haben gelacht, als wir die Masken auf dem Boot erhalten haben... Und ja, es ist uns genauso schnell wieder vergangen, als uns die ersten Rauchschwaden der Insel erreichten.
Neuseeland liegt zwischen zwei Kontinentalplatten, welche aufgrund ihrer Bewegungen immer wieder für Erdbeben und vulkanische Aktivitäten sorgen. Das macht das Land (vor allem die Nordinsel) aber auch so interessant, weil zahlreiche Geothermalparks, aktive Vulkane und heisse Quellen besucht werden können. Besonders beeindruckt waren wir - neben der Geruchsintensität - von den vielen Farben, die durch verschiedene Oxyde wie Eisen (braun bis rot), Mangan (violett) oder Sulphur (gelb) entstehen. Grüne Farbtöne sind auf Bakterien und Algen zurückzuführen.
@ Bruderherz: Korrigier mich, falls ich Quatsch erzähle.
Tierische Begegnungen
Nach ein paar Enttäuschungen (Wetterpech und Planungsfaulheit) haben wir es kurz vor Auckland doch noch geschafft, Plätze für eine Delfintour zu ergattern. Reisemüde und lustlos begaben wir uns an dem besagten Morgen auf das Boot. Die schlechte Laune hielt aber nicht lange an, den schon nach ca. 30 Minuten sichteten wir die ersten Delfine. Und es wurde von Minute zu Minute eindrucksvoller. Zeitweise hatten wir bis zu 40 Tiere mit Jungen um unser Boot, die uns mit ihrer Eleganz und Akrobatik beeindruckten. Später (bei einer Gruppe ohne Junge, da diese sehr sensitiv sind) konnten wir uns ausgerüstet mit Maske und Schnorchel vom Boot ziehen lassen und die Tiere im Wasser beobachten. Da ich aber vor allem mit dem Wasser im Schnorchel beschäftigt war, bevorzugte ich nach einem Versuch die Beobachtung vom Boot. Jochen hatte mehr Spass daran und liess sich ein weiters Mal durchs Wasser ziehen. Ich genoss dafür das Frontdeck für mich alleine und liess die Kamera heiss laufen. Ein rundum gelungener Abschluss für eine wunderbare Reise durch Neuseeland.
Weitere Bilder unserer Neuseelandreise findest du unter: Fotos
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Baeriswyl Karin (Mittwoch, 23 Januar 2019 19:13)
Supper Fotos ���
Muriel (Mittwoch, 23 Januar 2019 20:15)
Merci Karin